Literarisches Café: "Mai 1945 in der Tschechoslowakei"

Erinnerungen jenseits und diesseits der Grenze

Vortrag mit Gespräch

Autorenlesung aktueller denn je: Die tschechische Autorin erzählt und liest aus ihrem Buch, das anhand von authentischen Zeitzeugenberichten entstanden ist. Fliehende Menschen, Angst vor Gewalt, Lebensbedrohung, Hass auf "die Anderen", pauschale Schuldzuweisungen. Das sind die realen Lebensgeschichten real lebender Menschen, die vor dem Hintergrund der "großen" historischen Ereignisse vor achtzig Jahren passiert sind - und die heute leider wieder passieren. Es müsste nicht so sein, denn aus der Geschichte kann man viel lernen, vorausgesetzt, dass man Herz und Ohr öffnet. Geschichte spannend und nahbar, nicht beklagend, nicht anklagend - das ist das schmale Büchlein "Mai 1945 in der Tschechoslowakei".
Es beinhaltet zehn persönliche Schicksale, nacherzählte Erinnerungen von Vertriebenen und Nichtvertriebenen deutscher oder tschechisch-deutscher Abstammung an das Kriegsende in der Tschechoslowakei. Es sind Erinnerungen von Zeitzeugen an die geschichtsträchtigen 1930er und 1940er Jahre im Herzen Europas.
An diesem Nachmittag gewinnt die Autorin das Publikum durch ihre Darstellung der authentischen und persönlichen menschlichen Schicksale, sensibilisiert die Zuhörer für die Geschichte nicht nur des mitteleuropäischen Raumes und weist - leider so aktuell - auf die Gefahr hin, sich unter welchen Vorwänden auch immer gegen einen "Anderen" aufhetzen zu lassen und Gewalt als "gerechte Strafe" anzuwenden.

Dr.phil., Mgr. Katerina Kovacková, am 5. Juni 1981 in Pilsen (Plzen) in Tschechien geboren, Germanistin, Autorin, Übersetzerin, Brückenbauerin zwischen Böhmen und Bayern. Seit vielen Jahren Mitglied der Ackermann-Gemeinde. Studium in Pilsen, Regensburg, Berlin und München. 2013 Promotion in der Neueren deutschen Literatur in München (LMU). Im Herbst 2017 - nach zwölf Jahren in Deutschland - übersiedelte sie zurück in ihr Heimatland und ihre Geburtsstadt Pilsen. Neben anderen Auszeichnungen 2019 der Brückenbauer-Preis des Centrums Bavaria - Bohemia (CeBB) in Schönsee. Seit 2020 Lehrtätigkeit am Lehrstuhl für Germanistik und Slawistik an der Philosophischen Fakultät der Westböhmischen Universität in Pilsen.

Eigenständige Werke:
"Mai 1945 in der Tschechoslowakei" (LIT Verlag 2020), zweisprachig, deutsch-tschechisch, ISBN: 978-3-643-14766-0
"Böhmisches. Allzu Böhmisches?" (Aschendorff 2017), ISBN: 978-3-402-13296-8, tschechische Fassung in Vorbereitung
"Figuren der 'Anderen' in der deutsch-böhmischen Literatur" (ROGEON 2015), ISBN: 978-3-943186-14-7

Referentin:

Dr. phil. Katerina Kovacková, Germanistin, Kulturvermittlerin, Autorin

Veranstaltungsnr. 12-12595
Datum Do 22.02.2024, 14:45 - 17:30 Uhr
Ort Marktredwitz, Egerland-Kulturhaus, Fikentscherstraße 24
Gebühr 5,- EUR
Zahlungsarten Bar
Hinweis: Eine Bewirtung mit Kaffee und Kuchen kann dieses Mal leider nicht stattfinden, da für das Café im Egerland-Kulturhaus noch kein neuer Pächter gefunden ist.
Veranstalter Ackermann-Gemeinde, Institutum Bohemicum und KEB Wunsiedel

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